Synergistischer antioxidativer Schutz bei Sonneneinwirkung und
Verhinderung vorzeitiger Hautalterung durch Vitamin C und E
und auch durch Isoflavone
Der Einfluss der Sonnenstrahlung auf die vorzeitige
Hautalterung ist seit langem bekannt. Prof. Ippen hatte deshalb Zeit
seines Lebens die Forderung postuliert: "Kein Kosmetikum ohne
Sonnenschutz- faktor".
Pressemitteilung
vom 19.März
Nach Dr. Sheldon Pinnel von SkinCeuticals beschreibt der
sun protection factor (SPF) nicht ausreichend die Schutzwirkung
gegenüber UV-Strahlen. Um die topische Schutzwirkung von Antioxidantien
gegen solar-simuliertes Licht (UVA/UVB) zu beurteilen, wurde die
Hautrötung und die Anzahl der durch Sonnenbrand geschädigten Zellen
bestimmt. Der so ermittelte antioxidant protection factor war bei
der Kombination Vitamin C und E (15:1) höher als bei Vitamin C oder E
allein und auch im Vergleich zu anderen Antioxidantien .
Wichtig
ist in diesem Zusammenhang auch, dass Vitamin E Derivate wie z.B. Vitamin E
Acetat, die in vielen kosmetischen Produkten enthalten sind, nicht
antioxidativ wirken können. Nur beim unveresterten Vitamin E
(a-Tocopherol) ist die (freie) OH-Gruppe des Tocopherol-Moleküls
in der Lage, Elektronen abzugeben bzw. aufzunehmen - Voraussetzung
für eine antioxidative Wirkung. |
Die in der Natur vorkommenden Tocopherole werden nach der
Anzahl ihrer Methylgruppen in a- (dem Vitamin E), b-, g- und
d-Tocopherol unterteilt. Wie die anderen Tocopherole kann auch
a-Tocopherol, d.h. Vitamin E, aufgrund seiner Struktur (3
Chiralitätszentren) in acht stereoisomeren Molekülformen vorliegen.
a-Tocopherol
Tocopherole werden ausschließlich in Pflanzen gebildet. Dort kommt a-Tocopherol aber nur in einer
einzigen stereoisomeren Form vor, dem RRR-a-Tocopherol (Synonym:
D-a-Tocopherol). Nur mit diesem Isomer konnte der menschliche Organismus im Laufe
der Entwicklung also "rechnen". Deshalb ist nicht erstaunlich, dass dieses
Isomer die höchste biologische Wirksamkeit aller
a-Tocopherol-Stereoisomere besitzt.
Vollsynthetisches
a-Tocopherol ist dagegen ein Racemat (all-rac-a-Tocopherol,
Synonym: DL-a-Tocopherol), d.h. es enthält alle acht möglichen
Stereoisomere in äquivalenten Mengen, wobei abhängig von den
Untersuchungsbedingungen die nicht-RRR-a-Tocopherole deutlich
geringere Wirksamkeit besitzen. So ist z.B. die
Bioverfügbarkeit von RRR- gegenüber all-rac-a-Tocopherylacetat signifikant
größer: Bei Ratten konnte im Hirngewebe z.B. eine bis 6 mal höhere Konzentration gefunden werden.
Zur Bewertung der Wirksamkeit von Vitamin E in kosmetischen Mitteln hat die Lebensmittel-chemische Gesellschaft (GDCh) ein Datenblatt (pdf-Datei) mit zahlreichen Literaturhinweisen erstellt. Empfehlenswert! |
Für eine mit den Wechseljahren einhergehende beschleunigte
Alterung der Haut wird auch ein verringerter Estrogenspiegel verantwortlich
gemacht. So kann man z.B. mit systemisch und
topisch applizierten Estrogengaben diese Alterung beeinflussen.
Dies lässt
vermuten, dass auch Isoflavone die vorzeitige Hautalterung verhindern können. Denn von
Soja-Isoflavonen ist bekannt, dass sie eine estrogene
Wirkung besitzen. Diese wurde und wird zwar immer wieder angezweifelt, läßt sich
inzwischen aber gut belegen. Jetzt hat sogar das britische Royal Victoria
Hospital davor gewarnt, da man in einer Studie festgestellt hat, dass eine
zu hohe Zufuhr dieser Soja-Isoflavone zu einer schlechten Spermaqualität
beim Mann führen kann, was man auf die starke Estrogenwirkung zurückführt.
Wie Estrogene besitzen auch die Isoflavone zusätzlich eine
antioxidative Wirkung, sodass sie sich in zweifacher Hinsicht für die
Pflege der reifen Haut ideal eignen. Nach Dr. James Spencer vom Mount Sinai Medical Center
in New York haben Tierversuche ergeben,
dass auch die topische Applikation von Isoflavonen (untersucht wurde vor allem das Flavon Genestein,
Hauptbestandteil der Soja-Isoflavone) oxidationshemmende und photoprotektive Ergebnisse hat. Beim Menschen
sei bereits belegt, dass Genistein Sonnenbrand verhindert, klinische Studien laufen derzeit.
"Topisches Genistein ist kein klassischer photoprotektiver Wirkstoff", erklärte der Experte. Es reflektiere
weder UV-A- und UV-B-Strahlung, noch absorbiere es sie. Doch hätten Studien an Mäusen gezeigt, dass eine
topische Applikation einen fast vollständigen Schutz vor Karzinogenese durch UV-Strahlen und chemische
Belastungen bietet. Zudem kann Genistein jene Faltenbildung verhindern, zu der es normalerweise unter
UV-Strahlung kommt. Die Wirkung ist dosisabhängig, bei steigender Genisteinkonzentration sinkt das
Tumor-, Falten- und Sonnenbrandrisiko. Untersuchungen zur Aufklärung der Wirkungsweise zeigen, dass
topisches Genistein das Licht nicht am Eindringen in die Haut hindert. Die UV-assoziierte Bildung von
Pyrimidin-Dimeren wird durch die Applikation von Genistein nicht verindert. Vielmehr hemme Genistein die
Initiationsphase der Karzinogenese vor der UV-Bestrahlung und hemme dann die Promotionsphase. Die
Substanz sei in der Lage, Prozesse, die zur Karzinogenese nach UV-Bestrahlung führen, zu stoppen
oder gar rückgängig zu machen. Studien zeigten, dass Genistein die oxidative Schädigung deutlich
herabsetzte. Spencer: "Bei der Schädigung der DNA durch freie Radikale infolge UV-Bestrahlung
verfügt Genistein im Vergleich zu Glutathion und Vitamin C über ein wesentlich stärkeres
oxidationshemmendes Potential". Topisch angewendetes Genistein scheint danach die Replikation
geschädigter DNA zu hemmen. "Genistein hat ein großes Potenzial als präventiveses Mittel zur
Verminderung von Lichtschäden und zur Verlangsamung der Hautalterung", betont Spencer.
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